Arzneimitteltherapiesicherheit
Arzneimittel leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Wie alle wirksamen Instrumente sind sie aber nicht nur nützlich, sondern können auch großen Schaden anrichten. Das Zulassungsverfahren für Arzneimittel wurde eingerichtet, um zu verhindern, dass Wirkstoffe auf den Markt kommen, die mehr schaden als nützen. Deshalb müssen Wirksamkeit, Qualität und Unbedenklichkeit vor Markteintritt bewiesen werden. Außerdem ist es wichtig, Arzneimittel richtig anzuwenden, um unerwünschte Arzneimittelereignisse zu vermeiden.
Beim Thema Arzneimitteltherapiesicherheit geht es darum, den Medikationsprozess von Diagnosestellung und Verordnung bis zur Einnahme so zu organisieren, dass Medikationsfehler so gut wie möglich vermieden werden.
Das WIdO engagiert sich für das interdisziplinäre Gebiet Arzneimitteltherapiesicherheit in verschiedenen Schwerpunkten:
- Die Arzneimittelspezialisten des WIdO beteiligen sich am Monitoring des Arzneimittelverbrauchs in kritischen Arzneimittelgruppen wie Antibiotika, Hormontherapeutika oder orale Kontrazeptiva.
- Sie begleiten mit pharmazeutischer Expertise Klassifikationen wie die PRISCUS-Liste, in der Arzneimittel zusammengestellt sind, die für ältere Patienten potenziell ungeeignet sind. Die Aktualisierung als PRISCUS-2.0-Liste wird zudem an alle Bezieher der Arzneimittel-Stammdateiplus ausgeliefert.
- Sie wirken mit bei der Berechnung von Indikatoren zur Verordnungsqualität, zum Beispiel in Kooperation mit der OECD.
- Ferner entwickelt das WIdO in Zusammenarbeit mit den Beratungsapothekern der AOK die Software pharmPRO®, mit deren Hilfe Ärzte in differenzierter Weise konkrete Hilfestellungen zur sichereren Verordnungsweise erhalten können.